„Wir sind keine WG, sondern eine HG – eine Hausgemeinschaft.“

Wie eine bibliophile Baslerin bei W+B im Schiff eine neue Heimat für sich und ihre Bücher gefunden hat – und neue Freunde.


We’re sitting here on the beautiful terrace. Enjoying a warm, sunny day. We’re reflecting back – I want you to think about the first time you heard about this group and how you took steps to join it.

Zuerst habe ich mich bei der Genossenschaft Lena informiert. Als es dann um die Vermietung ging, habe ich gemerkt, dass die Räume bei Lena zu klein sind für mich – und vor allem für alle meine Bücher.

Ich hatte da schon von W+B und dieser internationalen Community gehört. Ebenso wusste ich auch, dass da mindestens ein Schweizer dabei ist. Also fragte ich mich, ob ich damit wohl auch eine Chance hätte, dort mitzumachen. Schliesslich habe ich mich bei W+B gemeldet, bald gab es via Zoom ein Interview – in English! And I was accepted.

So this was during Corona. And you were accepted.

Yes, and I was very happy.

At that stage, was there any indication of where you would be living. Was it already decided to be in this building or were you really early? And was there any chance to see any inside the building?

Es war damals bereits klar, dass wir im Schiff sein würden. Wir durften auch auf die Baustelle, mit Helm und Warnweste. Bei den ersten Besuchen wussten wir noch nicht, wie die Wohnungen wirklich aussehen würden, es war alles eine riesige Baustelle. Aber mit der Zeit nahm alles langsam Formen an. Irgendwann stand dann die Musterwohnung, mit allen Böden und Küche.

Did you have a feeling for what floor you’d like to be on or which side of the building?

Ja, W+B hatte Grundrisse, interessanterweise mit dem Vermerk geheim. Darauf habe ich geschaut, welche Wohnung für meine Bücher und mich gross genug wäre. Bald war mir klar, dass ich am liebsten eine Südwohnung möchte. Es gab dann nur noch eine im 7. Stock, diese wurde dann meine. Was ich erst später realisiert habe, ist die Tatsache, dass gleich um die Ecke eine grosse Terrasse ist – wunderbar!

Did you feel you were well informed by W+B on matters such as the money aspect, how it would link in with the Baugenossenschaft wohnen&mehr?

Ja, auf jeden Fall. Ich wusste auch, dass man einen Genossenschaftsanteil zahlen muss. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht, wie teuer die Wohnungen würden, denn das hing dann wieder von der Genossenschaft ab.

How long did it take for you to decide and to join up?

Es war ein Weg mit einem Umweg. Ich habe zuerst lange gezögert. Ich wohnte in einer Eigentumswohnung und habe mitbekommen, dass das Bürgerspital auf dem Westfeld-Areal Wohnen mit Service anbieten wird. Da dachte mir: Das brauche ich später sicher. Zwei Mal umziehen macht ja irgendwie auch keinen Sinn, ich bleibe also in meiner Eigentumswohnung – und ich meldete mich bei W+B ab.

Dann aber kam eine meiner Töchter ins Spiel. Sie fragte mich, ob ich tatsächlich in meiner Alleinwohnung im Eigentum so lange warten möchte, bis ich endlich alt genug fürs Wohnen mit Service sei? Das hat mich gerettet. Ich habe dann sofort meine Absage rückgängig gemacht – und habe angefangen, mich zu freuen.

How long did you give yourself to pack and move?

You know, die Bücher liess ich einpacken. Ich bin schon oft umgezogen, und immer mit der gleichen Firma. Ich wusste, die machen das toll. Schon beim ersten Mal haben sie mich gefragt, wie ich meine Bücher geordnet haben möchte. Da wusste ich, die kommen draus, die wissen, wie das geht. Wie du es selber gemerkt hast, war auch dieses Mal alles erfolgreich – ich finde meine Bücher.

In the first few weeks here in the building. Were there any problems? Were you disappointed with anything?

Nein, überhaupt nicht, alles war bestens. Natürlich war die Community noch nicht so zusammengewachsen, wie wir es heute sind. Also wartete ich einfach gespannt drauf, bis wir mal alle eingetopft sein würden. Ich war einfach sehr neugierig und sehr gespannt. Und es hat sich dann alles so entwickelt, dass es mir hier immer wohler ist.

And what kinds of things do you think really make this community work for you?

Einerseits, dass wir uns regelmässig sehen – und andererseits auch, und das ist eigentlich das Schöne, per Zufall ineinander reinlaufen. Mir gefällt ebenso, dass noch viele andere Menschen in diesem Haus sind, dass man den einen oder die andere zufällig kennenlernen kann.

So you’ve very open to new relationships, new friends. Were you more lonely before and now less lonely?

Well, I wasn’t really lonely, but I was alone.

This is not the same thing.

I wasn’t lonely because I had so many things to do and there were people. Aber ich war allein.

And now?

And now, da bin ich sogar manchmal froh, wenn ich allein sein kann. Wir bei W+B haben ein sehr gutes Konzept, dass wir zwar eine aktive Gemeinschaft bilden, aber gleichzeitig alle eine eigene Wohnung und damit Raum für sich selber haben. Deswegen sage ich immer: Wir sind keine WG, sondern eine HG – eine Hausgemeinschaft.